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Ach, genau, die «Freidenker-Taliban»

Volksinitiative Trennung Staat und Kirche im Wallis

Säku­la­res Wal­lis Initiative

Die Wal­li­ser Frei­den­ke­rIn­nen haben eine muti­ge und erfreu­li­che kan­to­na­le Volks­in­itia­ti­ve zur Tren­nung von Staat und Kir­che im Wal­lis depo­niert. Ab dem 20. Juni 2014 kann gesam­melt wer­den. Hier fin­det man den Initia­tiv­text, die Pres­se­mit­tei­lung, die Argu­men­te und den Unter­schrif­ten­bo­gen.

Unse­re Wal­li­ser Freun­de haben bestimmt damit gerech­net, dass sich etwa eine CVP (Roman­die: PDC) nicht beson­ders erfreut zeigt. Jene wol­le die­se säku­la­re Initia­ti­ve «mit Nach­druck bekämp­fen». Schüt­zen­hil­fe — zumin­dest ver­ba­ler Natur — bekom­men die Par­teichris­ten auch von wei­te­ren rechts­bür­ger­li­chen Krei­sen. Die UDC (die SVP der Roman­die) bezeich­net die Frei­den­ke­rIn­nen näm­lich als «Tali­ban der Lai­zi­tät», die «dem Islam den Weg berei­ten» wol­le. Erst schies­sen, dann fra­gen. Logik ist sekun­där. So unge­wöhn­lich ist die­se Reak­ti­on nicht, wenn jemand am Sta­tus Quo alt­ein­ge­ses­se­ner und bequem ver­filz­ter Insti­tu­tio­nen rüttelt.

Nur weil etwas schon lan­ge da ist, muss es nicht erhal­tens­wert sein. Die Welt dreht und ent­wi­ckelt sich wei­ter. Das Kon­zept eines allwissenden/allmächtigen Herr­schafts­we­sens ist über­holt. Nicht ein­mal der Gross­teil der Kir­chen-Mit­glie­der hält sich an die Regeln der (hof­fent­lich frei­wil­lig und sorg­fäl­tig) selbst gewähl­ten eige­nen Reli­gi­on. Auch wenn viel­leicht die Reli­gi­on für eini­ge ein wich­ti­ges Ele­ment bleibt, ist die Ver­flech­tung der­sel­ben in den Staat ein schon lan­ge abschaf­fungs­wür­di­ges Relikt.

Will­kom­men in 2014. Ers­tens ist die Bevor­zu­gung der christ­li­chen Kir­chen als so genann­te Staats­kir­chen nur aus einem his­to­ri­schen Zufall ent­stan­den. Es gibt gar nichts, das die­se Bevor­zu­gung gegen­über ande­ren Glau­bens­ge­mein­schaf­ten heu­te noch rechtfertigt.

Glau­be ist frei­wil­lig… Glau­bens­frei­heit ist ein ver­fas­sungs­mäs­si­ges Recht. Die Tren­nung von Staat und Kir­che ist in demo­kra­ti­schen Län­dern ein fai­res und erfolg­rei­ches Modell. Nur sie gewährt den Gläu­bi­gen aller Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten die glei­chen, fai­ren Rech­te, den von ihnen frei­wil­lig gewähl­ten Glau­ben im sel­ben Rah­men aus­zu­üben, der auch Anhän­gern ande­rer Glau­bens­ge­mein­schaf­ten gege­ben ist. Das muss mög­lich sein, ohne inhalt­li­che oder unge­rech­te finan­zi­el­le Pri­vi­le­gi­en für alt­ein­ge­ses­se­ne «Platz­hir­sche».

… und Reli­gi­ons­frei­heit eben­falls. Nur die Ent­flech­tung von Staat und Kir­che gewährt auch der stark wach­sen­den Grup­pe nicht-reli­giö­ser Men­schen die Frei­heit, ihr Leben ohne jede reli­giö­se Beein­flus­sung füh­ren zu kön­nen. Und hier eben­falls: ohne die für AtheistInnen/AgnostikerInnen unlo­gi­schen Inhal­te reli­giö­ser Grup­pie­run­gen mit­fi­nan­zie­ren zu müssen.

Demo­kra­tie braucht Ethik, nicht Moral. Ein fai­rer, frei­er, demo­kra­ti­scher Staat basiert auf gemein­sam erar­bei­te­ten ethi­schen, juris­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen. Nur so kann ein Staat einen guten Boden für die freie Ent­fal­tung Ein­zel­ner legen. Eine Ungleich­be­hand­lung ver­schie­de­ner Reli­gio­nen oder von Nicht-Reli­giö­sen wirkt sich nega­tiv auf den gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt aus.

Spe­zi­a­l­ar­gu­ment für die SVP: Die SVP befürch­tet offen­bar, das Zurück­bin­den eini­ger Kir­chen­pri­vi­le­gi­en füh­re eine Art «Vaku­um» her­bei, das die Mus­li­me sofort aus­fül­len wür­den. Das ist doch über­haupt nicht logisch, wenn man die ein­zel­nen Men­schen und die all­ge­mei­ne Ent­wick­lung der letz­ten Jahr­zehn­te anschaut (es gibt eine Natio­nal­fonds­stu­die dazu). Ganz im Gegen­teil! Die­se Mass­nah­me greift schon jetzt den bereits auf­kei­men­den Gelüs­ten eini­ger mus­li­mi­scher Krei­se vor, die ger­ne eben­falls einen Teil der Kir­chen­steu­er­gel­der und sons­ti­gen Kir­chen­pri­vi­le­gi­en für sich hätten.

Eine Gleich­be­hand­lung aller Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten im Sin­ne die­ser Initia­ti­ve ist drin­gend fäl­lig. Anstatt aber nun wei­te­ren Glau­bens­grup­pie­run­gen mehr Rech­te und Res­sour­cen ein­zu­räu­men, ist es nicht nur ein­fa­cher, son­dern sowie­so durch die Zei­chen der Zeit ange­bracht und logisch, bestehen­de wider­sin­ni­ge Pri­vi­le­gi­en end­lich abzubauen.

Frank­reich hat das Lai­zi­täts­prin­zip schon län­ger gesetz­lich ver­an­kert. Die Kan­to­ne Genf und Neu­en­burg eben­falls. Kir­chen und Glau­bens­ge­mein­schaf­ten exis­tie­ren dort wei­ter, solan­ge es Leu­te gibt, die sie brau­chen. Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten kön­nen sich als Ver­ei­ne orga­ni­sie­ren und wer­den sich als sol­che gleich­be­rech­tigt an gel­ten­des Schwei­zer Recht hal­ten müs­sen. Genau wie es ande­re Ver­ei­ne tun, die sogar ohne staat­li­che Unter­stüt­zung und Pri­vi­le­gi­en schon ein Weil­chen exis­tie­ren. Neben­bei: Die Frei­den­ke­rIn­nen gibt es in der heu­ti­gen Form qua­si seit 1908.

 

«Bewusstsein = Leben» oder «Leben = Bewusstsein»?

An der Dele­gier­ten­ver­samm­lung vom 26.05.2013 der Schwei­zer Frei­den­ke­rIn­nen erfüll­ten die Teil­neh­me­rIn­nen nicht nur ihre Auf­ga­be zur Wahl eines neu­en Prä­si­di­ums (sie­he hier), son­dern konn­ten auch ein Refe­rat des frei­en Phi­lo­so­phen Imre Hof­mann mit anschlies­sen­der Dis­kus­si­ons­run­de ver­fol­gen. Das The­ma dreh­te sich um die phi­lo­so­phi­sche Sicht aufs Human Brain Pro­ject — und um die Fra­ge: «Steckt ein Geist in der Maschi­ne?». Anlass dazu war die kürz­li­che Ver­ga­be gros­ser EU-Geld­be­trä­ge an das Projekt.

Die Idee hin­ter dem Pro­jekt ist ambi­ti­ös: Das gesam­te bis­her vor­han­de­ne Wis­sen übers mensch­li­che Gehirn sam­meln und zusam­men­füh­ren, mit der Absicht, die­ses so weit wie mög­lich in einer IT-basier­ten Simu­la­ti­on abzu­bil­den. Der Zweck könn­te sein, bei man­chen Expe­ri­men­ten oder bei der Erfor­schung von Behand­lungs­mög­lich­kei­ten bei gewis­sen Erkran­kun­gen nicht auf mensch­li­che Ver­suchs­ka­nin­chen ange­wie­sen zu sein. Ein gros­ser Teil des Pro­jekts wird sich der Fra­ge wid­men, wie bereits weni­ge neu­ro­na­le Zel­len über­haupt inter­agie­ren. Aber die Idee, ein mensch­li­ches Gehirn — viel­leicht als gan­zes — simu­lie­ren zu wol­len, wirft ein paar ethi­sche Fra­gen auf.

Imre Hoff­mann leg­te gegen­über dem Publi­kum sei­ne Zwei­fel dar, ob er aus phi­lo­so­phi­scher Sicht über­haupt etwas zum The­ma bei­tra­gen kön­ne. Die am HBP Betei­lig­ten ver­mei­den kon­se­quent Wör­ter wie «Psy­che» oder «Bewusst­sein». Jeder Ver­such, ein Gehirn in einem Com­pu­ter abzu­bil­den, kann nur eine gro­be Skiz­ze sein. Ver­gleich­bar mit einer Land­kar­te, die zwar zei­gen kann, wo sich wel­che Regi­on befin­det, aber kei­ne Aus­kunft dar­über gibt, wie es an die­ser oder jener Stel­le wirk­lich aussieht/riecht/klingt, wie sich gar der Boden beim Drü­ber­lau­fen anfühlt oder wem man dort begeg­net. Jene Punk­te, die den Phi­lo­so­phen wirk­lich inter­es­sie­ren, kom­men in den offi­zi­el­len Doku­men­ten des HBP nach Hof­manns Aus­sa­ge kaum aufs Tapet. Sei es, weil die For­sche­rIn­nen die­se Punk­te viel­leicht schon bei der For­schungs­ar­beit gezielt aus­klam­mern, sei es, weil sie kei­ne Wahr­schein­lich­keit sehen, dass ihr Pro­jekt so weit fort­schrei­ten könn­te oder sei es, weil es sich aus mar­ke­ting­tech­ni­schen Grün­den bes­ser macht, kei­ne Ängs­te zu wecken. Ich tip­pe eher auf die Punk­te 2 und 1. Aber was, wenn doch? Laut Imre Hof­mann steckt kein Geist in der Maschi­ne. Das, was eine Per­son aus­macht, kann auch durch moderns­te Ent­wick­lun­gen in der IT kei­nen Boden — bzw. pas­sen­de Hard­ware — für eine sol­che Annah­me liefern.

Was ist das Bewusstsein?

Extra­po­liert oder ska­liert man die Idee, an einer Hand­voll Zel­len zu for­schen auf die For­schung an einer kom­plet­ten Simu­la­ti­on des Gehirns, stel­len sich für mich per­sön­lich die ethi­schen Fra­gen ein. Wie genau lässt sich ein Gehirn als Simu­la­ti­on abbil­den? Wem nützt die­se Simu­la­ti­on? Und wo ste­hen die Gren­zen? Eine in zahl­rei­chen Sci­ence-Fic­tion-Roma­nen oder ‑Fil­men bekann­te Abbil­dung eines gesam­ten Gehirns inklu­si­ve Bewusst­sein ist illu­so­risch (nur schon in den ver­schie­de­nen StarT­rek-Seri­en gab es wohl min­des­tens drei sol­che Episoden).

Die HBP-For­sche­rIn­nen wol­len die­ses Sze­na­rio aus­klam­mern. Die Ansamm­lung ein­zel­ner Zel­len — sogar, wenn es vie­le wären — wäre noch weit davon ent­fernt, etwas zu bil­den, das eine Psy­che ent­wi­ckeln könn­te. Aber ohne Ver­schwö­rungs­theo­rien wecken zu wol­len, wür­de es mich inter­es­sie­ren: Was geschieht, wenn die Simu­la­ti­on dem mensch­li­chen Gehirn nahe genug kommt, um trotz­dem eine Art von Bewusst­sein zu ent­wi­ckeln? Wor­an erkennt man Bewusst­sein? Reicht eine Reak­ti­on auf die Umwelt aus, um ein Bewusst­sein nach­zu­wei­sen? Hat ein Nes­sel­tier im Meer ein Bewusst­sein, weil es auf sei­ne Umge­bung reagiert? Oder sind das nur «dum­me» Reak­tio­nen sei­nes Ner­ven­sys­tems? Imre Hof­mann beant­wor­tet die Fra­ge nach dem Bewusst­sein damit, dass jedes Wesen oder Ding selbst für sich ent­schei­den muss, ob es ein Bewusst­sein hat. Das Bewusst­sein des Gegen­übers liegt somit nur in unse­rem Ermes­sens- und Erwar­tungs­spiel­raum. Das mag stim­men, aber es zeigt nicht, wie wir mit ande­ren Wesen/Dingen umge­hen, die mut­mass­lich eines haben. Hat alles, was lebt, eine Art von Bewusst­sein? Oder zäh­len wir etwas, das ein Bewusst­sein hat, auto­ma­tisch zu den Lebewesen?

Schal­tet den Andro­iden aus

Falls eine Simu­la­ti­on etwas wie ein Bewusst­sein ent­wi­ckeln könn­te, dürf­te man sie dann auch nach Gut­dün­ken abschal­ten? Hier stel­le ich ger­ne den Bezug zu einer Star Trek TNG Fol­ge her, in der es dar­um geht, ob der Andro­ide namens «Data» von einem über­eif­ri­gen Wis­sen­schaf­ter aus der Crew genom­men und zu For­schungs­zwe­cken zer­legt wer­den darf. Die Vehe­menz, mit der Data um sei­nen Ver­bleib in der Crew und gegen sei­ne Zer­le­gung kämpft, ist in der Fol­ge auch ein Grund für die Rich­te­rin, ihm ein Bewusst­sein und ein Selbst­be­stim­mungs­recht zu attestieren.

Aber zurück zur Gegen­wart und nahen Zukunft. Die aktu­el­len Ver­su­che beschrän­ken sich auf ein paar Ner­ven­zel­len. Die Simu­la­ti­on fin­det in vie­len Gross­rech­nern ver­teilt statt. Den Andro­iden «Data» wird es nicht so bald geben, schon weil die Rechen­ka­pa­zi­tät auf die­sem Raum nicht Platz hät­te, zumal der Kör­per auch noch unzäh­li­ge Bewe­gungs­mo­to­ren ent­hal­ten müss­te. Wenn Sony einen klei­nen zwei­bei­ni­gen Robo­ter ent­wi­ckelt, ist es schon eine Höchst­leis­tung, wenn die­ser nicht bei jeder Tür­schwel­le auf die Nase fällt. Und dabei hat er noch nicht intel­li­gent auf sei­ne Umwelt reagiert.

Ein durch Com­pu­ter simu­lier­tes Gehirn ent­spricht nicht dem Gehirn eines ech­ten Lebe­we­sens. Das kann es schon nicht, weil es auf gewis­se Rei­ze nicht adäquat reagie­ren kann. Es hat ja einer­seits den Zweck, mensch­li­ches Ver­hal­ten zu imi­tie­ren, ande­rer­seits soll es qua­si ein Mensch sein.

Neh­men wir das simp­le Bei­spiel: Ein Glas Was­ser kann für einen ech­ten Men­schen das Über­le­ben bedeu­ten. Wür­de man das Gehirn des Men­schen simu­lie­ren, müss­te die Simu­la­ti­on nur vor­ge­ben, ein Glas Was­ser für über­le­bens­wich­tig zu hal­ten. In Wahr­heit ist Was­ser ent­we­der kom­plett irrele­vant oder sogar schäd­lich für den Metal­l/­Plas­tik-Kas­ten, in wel­chem das simu­lier­te Gehirn steckt. Etwas, das ein Bewusst­sein hat, weiss auch um sei­ne eige­ne Situa­ti­on. Und da haben wir es. Behaup­tet das simu­lier­te Gehirn, es brau­che Was­ser, lügt es. Ein Mensch wür­de den Was­ser­be­darf aber nie­mals abstrei­ten. Die Simu­la­ti­on kann also behaup­ten, Was­ser zu brau­chen, was eine Lüge wäre (und sie als nicht mensch­lich taxie­ren wür­de) oder nicht zu brau­chen, womit die Simu­la­ti­on dann nicht mehr men­schen­ähn­lich wäre. Sobald eine Simu­la­ti­on des mensch­li­chen Gehirns ein Bewusst­sein ent­wi­ckelt, ist es kei­ne Simua­ti­on mehr, son­dern etwas Neues.

Die Langweiligkeit des Schönen

Da ich nun mei­ne Noti­zen zur Peti­ti­on gegen die SRF Astro­lo­gie-Pro­pa­gan­da inkl. Medi­en­spie­gel hier ein­ge­klebt habe, will ich mal ernst werden.

Für die Medi­en war die Peti­ti­on ein tol­les Auf­re­ger­the­ma, das von ihnen selbst mit­be­feu­ert wur­de. Von den Initi­an­tIn­nen der Zür­cher Sek­ti­on der Frei­den­ker-Ver­ei­ni­gung ist kei­ne ein­zi­ge Pres­se­mit­tei­lung ver­schickt wor­den. Das Aus­mass der Bericht­erstat­tung (sie­he erwähn­ten Medi­en­spie­gel) war beacht­lich. Die Medi­en wit­ter­ten Blut und Trä­nen: Die Peti­ti­on rich­te­te sich gegen etwas, das für man­che Men­schen Bedeu­tung hat. Und qua­si «gegen» einen Promi. 

Wenn sich der­sel­be Absen­der kon­struk­tiv und posi­tiv betä­tigt, lässt das die Medi­en kalt. Ein paar Dut­zend recht gezielt ver­schick­te Mit­tei­lun­gen an die Medi­en und noch mehr Kon­takt­auf­nah­men an wis­sen­schaft­li­che Krei­se schaf­fen es nicht, das aktu­el­le Pro­jekt des Ver­eins auch nur ansatz­wei­se bekannt zu machen: Die Pre­mie­re von Camp Quest Schweiz.

Camp Quest ist ein wis­sen­schaft­lich-huma­nis­ti­sches Som­mer­la­ger für Kin­der. Die ers­ten Camp Quests sind in den Neun­zi­gern in den USA ent­stan­den, als Alter­na­ti­ve zu den reli­gi­ös gefärb­ten Bible Camps. Das Kon­zept hat auch in Gross­bri­tan­ni­en Fuss gefasst und fei­ert die­ses Jahr Schwei­zer Pre­mie­re. Der Schwer­punkt die­ses kon­fes­si­ons­frei­en Som­mer­la­gers liegt auch defi­ni­tiv nicht auf «Reli­gi­ons­ba­shing». Es spielt kei­ne Rol­le, ob die teil­neh­men­den Kids oder ihre Eltern einer Reli­gi­on ange­hö­ren. Das hät­te neben dem Ange­bot des Camps sowie­so kei­nen Platz: Kin­der und Jugend­li­che auf unver­krampf­te Wei­se an wis­sen­schaft­li­che The­men wie Bio­lo­gie, Phy­sik, Che­mie, Astro­no­mie und Phi­lo­so­phie her­an­zu­füh­ren und logi­sches, kri­ti­sches Den­ken zu fördern.

Wie das fas­zi­nie­ren­de Pro­gramm, das mei­ne Kol­le­gIn­nen auf die Bei­ne gestellt haben, im Detail aus­sieht, brau­che ich hier nicht noch ein­mal auf­zu­zäh­len, da das alles auf der Web­sei­te steht (und ich das auch in Medi­en­mit­tei­lun­gen mehr­mals zusam­men­ge­fasst habe). Camp Quest dreht sich um die Schön­heit und Viel­falt der Natur, die wun­der­ba­re Vor­her­seh­bar­keit der Phy­sik, um unse­re Geschich­te und um die Wei­te des Welt­alls. Und nicht zuletzt um unse­re eige­ne, klei­ne Fehl­bar­keit, derer wir uns auch im Zusam­men­le­ben mit Mit­men­schen bewusst sein sollten.

Ich fin­de, man­che Medi­en — viel­leicht nicht die­sel­ben, die sich auf die SRF-Astro-Peti­ti­on gestürzt haben — dürf­ten posi­ti­ven Ansät­zen und Ideen etwas mehr Raum bie­ten. Aber das Schö­ne und Kon­struk­ti­ve ist halt nicht schick genug für die Presse.